Seit Jahren erhöht sich der Fachkräftemangel in Österreichs Gesundheitswesen. Auch viele andere europäische Länder sind betroffen. Doch wo liegen die Ursachen für den Fachkräftemangel und was könnten mögliche Lösungsansätze sein?
Der Fachkräftemangel in Österreich betrifft viele Bereiche, auch das Gesundheitswesen ist stark betroffen. Dabei ist die Situation in Österreich kein Einzelfall in Europa, viele andere Länder sind ebenfalls betroffen. Ein naheliegendes Beispiel ist Deutschland, wo in den nächsten 13 Jahren Schätzungen nach 1,8 Millionen Stellen nicht besetzt werden können. Bis zum Jahr 2035 könnten mehr als 30% der Stellen unbesetzt bleiben.
Fachkräftemangel – Die Hintergründe für die aktuelle Situation
Immer öfter kommt es vor, dass offene Stellen im Gesundheitswesen nicht besetzt werden können. Die COVID-19-Pandemie hat die Situation der letzten Jahre nochmal deutlich verschlimmert. Die seelische und körperliche Belastung der Mitarbeiter:innen ist stark gestiegen. Dies hatte zur Folge, dass sich vor allem viele Pfleger:innen beruflich umorientierten. Das zweite große Problem in Österreichs Gesundheitswesen ist die Pensionswelle, die uns nächstes Jahrzehnt treffen wird.
Laut Michael Binder, medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, werden bis 2030 etwa 8.000 der aktuellen 30.000 Mitarbeiter:innen in Pension gehen. Die Gesundheitsverbände der Länder versuchen dem aktuellen und zukünftigen Fachkräftemangel mit verschiedenen Maßnahmen entgegenzuwirken. So wird etwa verstärkt in die Ausbildung von Pfleger:innen und jungen Ärzt:innen investiert.
Mögliche Lösungsansätze
Laut verschiedenen Statistiken und Umfragen sind ein gutes Gehalt und eine Verringerung der seelischen und körperlichen Belastung die drei wichtigsten Faktoren, um neue Fachkräfte anzuwerben. Das ergaben Umfragen mit der Gruppe an Wechselwilligen, die ein Interesse an Pflege haben, Arbeitslose und Absolvent:innen, die ihren Schulabschluss vor 3 Jahren erhalten haben.
Ein wichtiger Lösungsansatz für den Fachkräftemangel Österreichs ist die Anwendung neuer Technologien, mit denen die Einschulung, das Training, Fortbildungen und der Arbeitsalltag erleichtert werden können. Durch intelligente Technologien können außerdem die Versorgungsqualität, die Beobachtung von Gesundheitsdaten und die Patientensicherheit verbessert werden.
Außerdem müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden, um dem Fachkräftemangel Österreichs entgegenwirken zu können. Ein höheres Gehalt ist der wichtigste Punkt und setzt dadurch höhere Investitionen der Länder voraus. Auch die seelische und körperliche Belastung müssen verringert werden, was jedoch durch die höhere Anzahl an Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen geschehen sollte. Außerdem könnten zusätzliche Ressourcen für das Personal zur Verfügung gestellt werden, um die Belastung zu verringern.
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